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Familienalltag / Bücher & Spiele

Wieviel Computer und Tablet für Kinder?

Zwei Kinder sitzen auf einer Treppe und spielen auf dem Smartphone

In Italien haben Parlamentarier die Diskussion über ein Smartphone- und Tablet-Verbot für Kleinkinder und Kinder bis zu zwölf Jahren angestoßen. Grund dafür: Kinder nutzen diese Geräte nicht nur für Schule und Fernunterricht, sondern sie werden häufig auch von Eltern dazu gebraucht, um Kinder ruhig zu stellen; so die Meinung der Politiker. Aber was empfehlen Experten, wenn es um die Mediennutzung von Kindern geht?

Sind Tablet und TV schädlich für Kinder?

Übermäßiger Fernseher- und Computerkonsum können einen negativen Einfluss auf das Verhalten unserer Kinder und auf die Schulleistungen haben. Doch dies betrifft nicht nur in erster Linie Kinder. Auch wir Erwachsenen leiden immer häufiger unter Einschlafproblemen, die unter anderem davon kommen können, dass wir abends im Bett noch unser Handy nutzen und uns dies innerlich aufwühlen kann, aber auch das blaue Licht, dass diese Geräte abstrahlen, trägt dazu bei.

Auch immer mehr Kinder leider an Einschlafproblemen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Sprachentwicklungsstörungen, denen eine zu intensive Mediennutzung zugrunde liegen kann. Medienkonsum ist aber per se nicht gleich schädlich. 

Es ist allerdings für uns Eltern wichtig, von vornherein Regeln im Umgang mit diesen Medien aufzustellen. Ich habe recherchiert, was verschiedene Experten empfehlen und welche Regeln wir in unserem Zuhause aufgestellt haben.

Lesetipp: Wie viel Medienkonsum ist für Kleinkinder gut?

Was empfehlen Experten?

Schau-hin.info rät für Kinder bis 5 Jahre zu Nutzungszeiten von höchstens einer halben Stunde pro Tag. Bei Kindern zwischen 6 und 9 Jahren bis zu einer Stunde am Stück pro Tag.

Prof. Dr. Norbert Neuss empfiehlt auf Scoyo Kindern von 4 bis 6 Jahren etwa 20 – 30 Minuten pro Tag und bei Kindern von 7 – 10 Jahren etwa 30 bis 45 Minuten pro Tag.

Eltern-Medienfit empfiehlt von 3 – 5 Jahren höchstens 20 Minuten begleitete Nutzung am Tag und von 6 – 10 Jahren ebenfalls circa 45 Minuten pro Tag.

klicksafe erlaubt erst ab dem Alter von 10 – 13 Jahren eine Nutzungszeit von bis zu 60 Minuten am Tag. Kinder von 7 bis 10 Jahren sollten auch hier nur 30 bis 45 Minuten am Tag gewährt werden.

Worauf sollte ich achten?

Die Experten sind sich also recht einig, was die Nutzungszeiten für Kinder bis 10 Jahren angeht. Doch noch wichtiger als die genau Zeit, in der die Kinder die digitalen Medien nutzen, ist, dass die Kinder kindgerechte Medien und Webseiten besuchen und die Filme und Videos auch von Eltern vorab angeschaut und später mit den Kindern besprochen werden!

Und dann gilt es, gemeinsam Regeln festzulegen. Am besten haltet ihr die Regeln auf schriftlich, z. B. in einem gemeinsamen Vertrag fest. Hilfe dabei bietet dir mediennutzungsvertrag.de. Du kannst dich dabei an den Vorgaben orientieren, solltest aber dein Kind nicht aus den Augen verlieren. Denn unsere Kinder haben z. B. im Alter von 7 Jahren einen ganz unterschiedlichen Entwicklungsstand. Das sollte mit berücksichtigt werden und der Vertrag sollte dem einzelnen Kind gerecht werden.

Statt eines gemeinsamen Vertrages kannst du das ganze auch mündlich mit deinen Kindern besprechen und Mediengutscheine verteilen (empfohlen von klicksafe).

Um fair zu bleiben und den Kindern zu zeigen, wie wichtig dir das Thema ist, solltet ihr auch Regeln für die Erwachsenen festhalten. Ausnahmen sind natürlich auch mal erlaubt, sollten aber nicht die Regel sein!

Habt ihr alles festgelegt oder Gutscheine ausgeteilt, fehlen nur noch kind- und altersgerechte Medienangebote. Eine gute Ausgangsseite dafür ist beispielsweise Klick-Tipps, auf der altersgerechte Inhalte für Kinder (Web und Apps) empfohlen werden.

Lesetipp: Unser Kinderkopfhörer-Test

Unsere Regeln für die Mediennutzung

Kind liegt mit dem Tablet im Bett und hat Bluetooth-Headphone auf
Foto: Emily Wade on Unsplash – Tipps für einen guten Umgang mit PC und Fernseher.

Ich habe mich gefragt, wie kannst ich diese Nutzungszeiten in unserer Familie umsetzen?

Wir nutzen beispielsweise die Conni-Apps zum addieren und subtrahieren bis 100, für das 1×1 und Conni Uhrzeit. Und im Urlaub spielen wir auch ab und an Brett- und Kartenspiele auf dem Tablet, da wir im Koffer nicht unsere heißgeliebten Brettspiele mitnehmen können. Da gefallen uns besonders Ubongo, Monopoly, UNO und 6 nimmt!

Wir haben also eine Nutzungszeit festgelegt, die sich beispielsweise beim iPad sehr einfach über die Bildschirmzeit (Einstellungen – Bildschirmzeit – Beschränkungen) einstellen lässt. Neben der Zeit haben wir auch noch diese Regeln festgelegt:

  • Morgens vor der Schule, während der Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen bleibt der Fernseher, PC oder Tablet aus.
  • Wir nutzen die Medienzeit nicht jeden Tag, dafür gibt es am Freitagnachmittag Popcorn und einen Film auf Netflix oder Disney+.
  • Manchmal darf es unter der Woche ein Clip auf Youtube sein. Dazu nutzen wir die Youtube-Kids App.
  • Die Kinder haben keinen Fernsehen in ihrem Zimmer.
  • Es gibt nur einen PC im Haus und dieser wird gemeinsam genutzt. Das Internet dürfen unsere Kinder noch nicht alleine nutzen und so wird für Referate gemeinsam recherchiert.

Unter 10 Jahren raten Experten davon ab, Kinder im Internet surfen zu lassen! Die Nutzung sollte ständig begleitet sein und auch dann ist es empfehlenswert, einen Kindersicherung zu installieren und bestimmte Seiten und Suchbegriffe zu sperren. Mehr dazu findest du übrigens auf Chip.de und Safeinternet.

Mein Fazit

Heute ist es nicht mehr zeitgemäß, Kinder vollständig von Medien fernzuhalten. Medien sind nämlich auch eine Bereicherung und eine Chance für unsere Kinder, da sie nicht nur den Wissenshorizont, die Neugier und den spielerischen Ausdruck erweitern, sondern auch die Welt ein Stück näher zusammenrückt. Gerade Corona hat uns gezeigt, dass Medien (Videocalls, Anrufe, Messages) auch die Menschen über alle Distanzen hinweg verbinden können. Gleichzeitig muss man aber als Elternteil das gesunde Maß finden.

Quellenangaben:
Kindergesundheit-info
familie.de
Scoyo

Titelbild: McKaela Taylor on Unsplash

About Author

Das Leben ist ein Abenteuer, aber durch regelmäßiges Yoga und Meditation komme ich mit Mann, Kindern und Hund meistens ganz gut klar. Und wenn ich mal einen schlechten Tag habe, helfen mir meine kreative Ader und das Schreiben. Was macht dich glücklich?

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